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800 Meter der Frauen: Ein Podest nur mit Intersexuellen?

Caster Semenya wirkt sehr männlich
Caster Semenya wirkt sehr männlich ©APA
Die Jahresschnellste über 800 Meter der Frauen, Caster Semenya,  aber auch ihre Konkurrentinnen Francine Niyonsaba und Margaret Wambui gelten als hyperandrogen. Andere Athletinnen fühlen sich dadurch benachteiligt.

Der Körper von Hyperandrogenen produziert mehr Testosteron als bei Frauen üblich. Seit einem Beschluss des Internationale Sportschiedsgericht CAS in Lausanne nach Klage der indischen Sprinterin Dutee Chand müssen sie ihren Testosteronspiegel aber nicht mehr senken.

Ende Juli veröffentlichte der “Guardian” einen Artikel zu diesem Thema. Darin deuteten laut Online-Bericht von Welt.de mehrere Experten an, dass es im olympischen 800-Meter-Finale von Rio ein Podium geben werde, das nur von intersexuellen Athletinnen besetzt wird. Am Mittwoch gehen die Vorläufe über die 800 Meter der Frauen über die Bühne. Das Finale findet am Sonntag statt.

“Es ist besser für mich, dass ich nicht dabei bin. Denn dort laufen Caster, Francine und Margaret”, schimpft beispielsweise die US-Amerikanerin Brenda Martinez nach der verpassten Olympia-Qualifikation gegenüber US-Medien. “Vergangenes Jahr, als sie Caster Semenya unter Kontrolle hatten, blieb sich nicht unter zwei Minuten, nun läuft sie 1:55. Da muss man was machen”, forderte Martinez.

Wegen männlichen Aussehens gesperrt

Semenya gewann 2009 in Berlin den WM-Titel. Wegen ihres männlichen Aussehens hatte die IAAF sie gesperrt und eine medizinische Überprüfung angeordnet. Sie musste sich einer Behandlungen unterziehen. Der CAS hob diese Regel aber auf.  Die Südafrikanerin ist knapp 1,80 Meter groß, hat breite Schultern, muskulöse Oberarme, markante Gesichtszüge, und manchmal zeichnet sich sogar ein leichter Bart über der Oberlippe ab.

Semenya ist aktuell mit einer Zeit von 1:55,33 Minuten Weltjahresbeste und Topfavoritin auf den Olympiasieg. Bei den südafrikanischen Meisterschaften hatte Semenya an einem Tag die 400, 800 und 1500 Meter gewonnen.

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