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65 Jahre fest zusammengehalten

Nach 65 Jahren immer noch zufrieden und glücklich.
Nach 65 Jahren immer noch zufrieden und glücklich. ©Privat/Karin Lässer
Am 26. Mai, vor 65 Jahren, gaben sich Hildegard und Hermann Burtscher vor Gott das Jawort. Das eiserne Hochzeitsfest im Kreis seiner Lieben wird das Jubelpaar aus gesundheitlichen Gründen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt feiern.
Eiserne Hochzeit

Bei einer Musikveranstaltung im Jahr 1951 lernten sich Hilde und Hermann kennen und bald stellte sich auch die Liebe ein. Hilde arbeitete damals im Arlberger Hof in Langen am Arlberg. Hermann, der bei einer Musikveranstaltung mitspielte, fiel die hübsche junge Frau sofort auf. Sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf und nach einem Jahr des Kennenlernens kam die Hochzeitsgesellschaft samt dem Brautpaar in einem Reisebus zur Hl.-Kreuz-Kirche in Bludenz gefahren, wo Hermann seine glückliche Braut Hilde zum Traualtar führte. Ein Festessen fand anschließend im Elternhaus des Bräutigams statt. 

Kurze Kindheit

Hilde, geb. Thalmann, Jahrgang 1933, stammt aus Villach und verbrachte ihre Kindheit in Feldkirchen. Mit gerade einmal 14 Jahren kam sie ins Ländle, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ihren ersten Arbeitsplatz in einer Gärtnerei musste sie aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. In einem Gastbetrieb war sie dann bis zur Heirat beschäftigt, um anschließend bis zur Geburt des ersten Kindes bei der Firma Getzner in Bludenz zu arbeiten. Nach Karlheinz stellten sich Sonja, Roland und Hermann ein und Hilde hatte alle Hände voll zu tun mit der Kindererziehung und dem Haushalt.

1929 wurde Hermann Burtscher in Danöfen/Klösterle geboren wurde. Mit 14 Jahren kam er zur Deutschen Reichsbahn und machte die Ausbildung als Jungwerker. 1944 wurde er nach Augsburg eingezogen, wo er im Einsatz Notwohnungen erstellte. Nach dem Krieg arbeitete er bei den ÖBB im Lehnenbau, danach 18 Jahre lang im Stellwerk Dalaas und Langen. Er absolvierte erfolgreich die Stellwerksmeisterprüfung und war bis zur Pension in dieser Funktion tätig.

 

Viel zu tun

Ein Hausbau in Klösterle erforderte den ganzen Einsatz des Jubilars, denn er errichtete den Neubau fast in Eigenregie. Nebenbei betrieb er eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft, in der ihn seine Frau kräftig unterstützte. Damals züchtete Hermann Haflinger, mit denen er schöne Preise einheimste. 17 Winter arbeitete er als Maschinist bei der Sonnenkopfbahn, und im Sommer verdingte er sich als Schafhirte auf der Thüringer Alpe. Auch war der sportlich engagierte Hermann bei der Bergrettung und bei der Lawinenhundestaffel insgesamt 50 Jahre im Einsatz. Für seine Verdienste wurde er mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Die freiwillige Feuerwehr hatte in ihm 40 Jahre lang einen engagierten Kameraden und die Harmoniemusik 25 Jahre einen überzeugten Musikanten, wofür er ebenfalls ausgezeichnet wurde.

An Urlaub war lange Zeit nicht zu denken. Erst in der Pension gingen Hilde und Hermann auf zwei große Schiffsreisen, an die sie sich heute gerne erinnern. Unvergesslich bleibt die Reise zum Nordpol, der Aufenthalt in Island und die Fahrt über die Ostsee. St. Petersburg beeindruckte sie besonders, war dies doch die schönste Stadt, die sie je gesehen hatten. Von St. Petersburg reisten sie nach Finnland, über Schweden nach Dänemark, weiter nach Polen und zurück nach Warnemünde, ebenfalls per Schiff.

 

Ruhiger Lebensabend

Das Leben war auch für Hilde und Hermann nicht immer einfach, mussten sie doch den Tod des ältesten Sohnes beklagen. Heute genießt das Jubelpaar, das seit dreizehn Jahren in Bludenz wohnt, jeden Tag. Die sechs Enkel- und vier Urenkelkinder fühlen sich bei den Groß- bzw. Urgroßeltern wohl, die sehr stolz auf sie sind und mit Interesse ihre Entwicklung verfolgen.

Nach gesundheitlichen Problemen geht es beiden dem Alter entsprechend gut und das Jubelpaar freut sich über die Hilfe der Kinder, die sich liebevoll um die Eltern kümmern.

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