Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) unter Berufung auf eine Antwort des Innenministeriums auf eine Parlamentsanfrage. Von 8.006 als vermisst gemeldeten minderjährigen Flüchtlingen seien bisher 2.171 wieder aufgetaucht.
Die vermissten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge kamen demnach überwiegend aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien. Unter den verschwundenen 5.835 minderjährigen Flüchtlingen sind dem Bericht zufolge 555 Kinder. Als Kind gilt in Deutschland, wer jünger als 14 Jahre ist. Gründe für das Verschwinden konnte das Innenministerium dem Bericht zufolge nicht nennen.
Grüne befürchten Zwangsprostitution oder Ausbeutung
In diesem Zusammenhang kritisiert die Grünen-Politikerin Luise Amtsberg die Regierung in Berlin. “Dass 5.835 unbegleitete Jugendliche und Kinder, die im vergangenen Jahr verschwunden sind, die Bundesregierung nicht in Alarmbereitschaft versetzen, ist traurig”, sagte Amtsberg den Zeitungen. Die Regierung solle jetzt aktiv werden, forderte die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag.
Es bereite ihr Sorgen, dass die Regierung “die Gefahren durch Zwangsprostitution und Ausbeutung nicht ernsthaft in Betracht zieht”, sagte Amtsberg. Ende März hatten mehrere Europa-Abgeordnete in einem Brief darauf hingewiesen, dass verschollene minderjährige Flüchtlinge womöglich Opfer von paneuropäischen Banden würden, die sie für Sexarbeit, Sklaverei oder Organhandel missbrauchten.
Österreichische Behörden: vermutlich weitergereist
In Österreich “fehlen” laut “Kurier” von Anfang Februar, 100 unbegleitete Minderjährige, die vom Bundesasylamt erfasst wurden. In den meisten Fällen vermuten die Behörden, dass diese aus eigenen Stücken weitergereist sind, so die Zeitung ohne Quellenangabe. Erfasst werden verschwundene Minderjährige insgesamt: 475 aus Nicht-EU-Ländern wurden laut Bundeskriminalamt am 1. Jänner gesucht. (APA/red)
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