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Jubiläumssaison 2016 der Bregenzer Festspiele übertraf alle Erwartungen

Turandot übertraf alle Erwartungen.
Turandot übertraf alle Erwartungen. ©VN
Noch bis Sonntag dauert die Jubiläumssaison der Bregenzer Festspiele. Die vorläufige Bilanz liegt schon vor und die kann sich sehen lassen. Jegliche Erwartungen wurden übertroffen, mit der heurigen Saison ist man mehr als zufrieden. Das Musiktheater könne in Vorarlberg weiter überzeugen.
Impressionen "Turandot"

Am Sonntag steht Prinzessin Turandot das letzte Mal auf der Bühne der Bregenzer Festspiele. Es war eine Jubiläumssaison mit insgesamt 213.000 Gästen, die alle Erwartungen stark übertroffen haben.

160.000 Besucher für Turandot

Das Spiel auf dem See war so begehrt bei den Besuchern wie kein anderes bei den Bregenzer Festspielen gezeigtes Werk von Giacomo Puccini. Mit einer Auslastung von 94 Prozent und voraussichtlich an die 160.000 Besucher ist man sehr zufrieden. Bisher musste auch nur eine Vorstellung wegen schlechtem Wetter ins Festspielhaus verlegt werden. Insgesamt kommt das Werk so in beiden Saisonen zusammen auf 50 Vorführungen – und zählt unterm Strich zu den erfolgreichsten Inszenierungen in der zweiten Saison der vergangenen Jahren.

Auch Festspielhaus-Aufführungen stark besucht

Die Oper im Festspielhaus war dieses Jahr, die lange Zeit in Vergessenheit geratene Oper “Hamlet” von Franco Faccio. Die österreichische Erstaufführung erzielte eine Auslastung von 100 Prozent und zog an den drei Abenden über 4.600 Besucher an. Auch die drei Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker waren begehrt und werden mit dem noch ausstehenden Konzert des Symphonieorchesters Vorarlberg an die 5.600 Besucher verbuchen (was einer Auslastung von 90 Prozent entspricht).

Zeitgenössische Werke sehr gefragt

Ein überraschend großes Publikum fanden auch die zeitgenössischen Aufführungen. Bei “Staatsoperette – Die Austrotragödie” war der Andrang so groß, dass sogar die Generalprobe für die Besucher geöffnet wurde. So sahen knapp 1.000 Besucher bei vollem Haus die Musiktheater-Aufführung. Auch die österreichische Erstaufführung “Make no noise” kann gute Zahlen verbuchen, bei der Freitagabend noch die zweite und letzte Vorstellung über die Bühne geht.

Zeitgenössisches bleibt dritte Säule

Neben dem Spiel auf dem See und der Hausoper wird die “Neue Musik” weiter als dritte zeitgenössische Säule der Festspiele etabliert, womit bereits Sobotkas Vorgänger David Poutney erste Schritte wagte. Mit den Rückmeldungen war man besonders zufrieden. Ob nun das vielfältige Angebot, die Inszenierungen an sich und die Kritiken in den Medien und vom Publikum waren alle mehr als positiv, betont man am Freitag in Bregenz.

Weg mit der Mauer!

Lange wird sie nicht mehr stehen, die Mauer auf der Seebühne. Denn nur wenige Stunden nach der letzten “Turandot”-Aufführung wird auch schon mit dem Abbau des Bühnenbildes begonnen. Lautsprecher, Scheinwerfer, alles wird aus der 72 Meter breiten und 27 Meter hohen orangefarbenen Wand – die aus rund 650 unechten Mauersteinen besteht – abmontiert. Schon im Oktober wird mit dem Aufbau des nächsten Bühnenbildes begonnen. Die ersten Holzpfähle für das Fundament werden in den Seegrund gerammt, ab März sollen dann voraussichtlich die ersten Formen des Bühnenbildes für “Carmen” erkennbar sein.

“Carmen” 2017 und 2018 am See

Es steht also schon alles bereit für die Vorbereitungen für das Spiel am See 2017. Die Oper “Carmen” von Georges Bizet wird die nächsten zwei Jahre die Festspielgäste in Bregenz begeistern. Der Vorverkauf für Karten startet bereits am Sonntagabend auf der Festspiel-Internetseite. Das Bühnenbild stammt von Es Devlin, in deren Kulissen schon Popstars wie Adele, US, Take That und Kanye West auftraten. Für die Inszenierung zeichnet Kasper Holten und am Pult der Wiener Symphoniker steht abermals Paolo Carignani. Es wird also ein Wiedersehen mit “Carmen”, denn schon in den Jahren 1991 und 1992 wurde die Oper als Spiel auf dem See gezeigt. Die Premiere findet am 19. Juli 2017 statt, es folgen 25 weitere Vorstellungen.

“Moses in Ägypten” von Rossini

Auch das Festspielhaus wartet nächstes Jahr mit einer interessanten Aufführung. Die selten gezeigte Oper “Moses in Ägypten” von Gioachino Rossini wird nächstes Jahr im Festspielhaus gezeigt. Die Premiere wird am 20. Juli 2017 sein, es werden zwei weitere Aufführungen folgen. Den biblischen Stoff inszeniert dabei die Niederländerin Lotte de Beer zusammen mit dem Theaterkollektiv Hotel Modern, das mit abgefilmten Objekten und Miniaturpuppen eine eigene Realität entstehen lässt. Das Puppenensemble soll auch beispielsweise bei der Teilung des Roten Meeres eine tragende Rolle spielen. Der in Spanien geborene Italiener Enrique Mazzola wird die musikalische Leitung übernehmen. Außerdem kehrt mit Christof Hetzer als Ausstatter der im vergangenen Sommer gefeierte Bühnenbildner von “Hoffmans Erzählungen” zurück nach Bregenz.

Die Bregenzer Festspiele 2017 werden vom 19. Juli bis zum 20. August stattfinden.

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