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4.709 Kirchenaustritte im Jahr 2010

Feldkirch -  Laut Katholische Kirche Vorarlberg leben derzeit rund 253.461 KatholikInnen, das sind rund 68,45 Prozent der Gesamtbevölkerung, in Vorarlberg.
Pressekonferenz Kirchenzahlen
Interview mit Monika Eberharter
Junge Menschen glauben

Bis 31. Dezember 2010 sind – den bisherigen Erfassungen durch das Matrikenamt zufolge – 172 Erwachsene in Vorarlberg in die Katholische Kirche eingetreten, 38 Personen haben ihren vor der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft erklärten Austritt aus der Katholischen Kirche innerhalb der vorgesehenen Frist von drei Monaten widerrufen. Erfreuliche 2.142 Taufen waren im vergangenen Jahr zu verzeichnen. Diesen durchaus positiven Zahlen steht die Zahl von 4.709 bislang registrierten Austritten gegenüber.

Budgetausblick 2011

„Wie in den vergangenen Jahren auch“, sagt Finanzkammerdirektor MMag. Andreas Weber, „setzt die Budgetgestaltung natürlich Prioritäten. Bei einem Gesamtbudget von 22,5 Millionen Euro liegt unser Hauptaugenmerk in der Sicherung der pfarrlichen Tätigkeiten“. 60 Prozent des Kirchenbeitragsaufkommens fließe in die jeweilige Pfarre der BeitragszahlerInnen zurück. Damit werde die seelsorgliche und auch caritative Arbeit vor Ort gesichert. Aufgrund der aktuellen Kirchenstatistik werden Pensionierungen in der Verwaltung nicht nachbesetzt, ebenso werden Renovierungsarbeiten am kulturellen Erbe nur dort durchgeführt, wo sie unbedingt notwendig seien. Keine Einsparungen wird es hingegen im Bereich der caritativen und sozial relevanten Aufgaben geben.

Dialogstelle eingerichtet

Seit September 2010 gibt es die neue „Dialogstelle für Austretende“, die erste Einrichtung, die in dieser Art von der Kirche ins Leben gerufen wurde. Monika Eberharter, Leiterin der Stelle, sieht ihre zentrale Aufgabe darin, „mit den Menschen, die gerade aus der Katholischen Kirche Vorarlberg ausgetreten sind, binnen drei Monaten telefonisch wertschätzend ins Gespräch zu kommen. Es wird Raum gegeben für Unmut und die tieferen Beweggründe. Als lernende Kirche sind die Erfahrungen daraus natürlich sehr wichtig. Überdies werden auf Wunsch Gespräche vermittelt, beispielsweise mit einem Seelsorger oder der Kirchenbeitragsstelle. Selbstverständlich gibt es Menschen, die nicht reden wollen. Es steht jedem frei. Alles entwickelt sich weiter, so auch die Kirche“.
Dass die Arbeit Sinn macht, sieht Monika Eberharter allein schon daran, wie gut die Gespräche angenommen werden. „Das freut mich persönlich sehr.“

Die Jugendlichen dort im Blick haben, wo sie sind

Es liege in der Natur der Sache, meint Mag. Bohuslav Bereta als Leiter der „Jungen Kirche“, dass die MitarbeiterInnen in den verschiedenen Teams „die jungen Menschen in Vorarlberg im Blick haben“. Etablierte Aktivitäten der „Katholischen Jugend und Jungschar“ werden seit einigen Jahren im Gesamtprofil der „Jungen Kirche“ erweitert. Dies aus einem einfachen Grund: „Wir wollen die Jugendlichen in Vorarlberg dort im Blick haben, wo die Jugendlichen sind“.

Bohuslav Bereta sieht diese Strategie in Aktivitäten wie beispielsweise „Why?nachten“, einer alternativen Weihnachtsfeier für Jugendliche, erfüllt. „Solche Aktivitäten sind“, so Bereta, „speziell für Jugendliche konzipiert und werden oft von Erwachsenen nicht mehr verstanden. Dies zeigt, dass sich das Gesicht der kirchlichen Arbeit für Jugendliche radikal verändert hat. Auch im Jahr 2011 stehen eine Reihe von Aktionen auf dem Programm, die auf die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen abzielen“.

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