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47 Gegner von TAV-Zug in Turin zu Haft verurteilt

Die Verurteilten fanden zahlreiche Unterstützer
Die Verurteilten fanden zahlreiche Unterstützer
47 Gegner der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke für Züge von Turin nach Lyon sind nach Zusammenstößen mit der Polizei im Jahr 2011 nun zu Haftstrafen in Höhe von insgesamt 150 Jahren verurteilt worden. Sechs weitere Angeklagte wurden freigesprochen, berichteten italienische Medien am Dienstag.


Die Aktivistengruppe, von italienischen Medien als “No TAV” bezeichnet, weil sie sich gegen den Bau der TAV genannten Hochgeschwindigkeitslinie wehren, protestierte im Gerichtssaal von Turin gegen die Verurteilung. Im Juni und Juli 2011 war es zu schweren Zusammenstößen zwischen vermummten Demonstranten aus ganz Italien und der Polizei unweit der Baustelle von Chiomonte im piemontesischen Susa-Tal gekommen, wo die Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke verläuft.

Im Dezember waren vier No-TAV-Aktivisten von einem Berufungsgericht in Turin zu drei Jahren und sechs Monaten Haft wegen eines Angriffs auf die TAV-Baustelle in Chiomonte im Mai 2013 verurteilt worden. Die Angeklagten wurden wegen Waffenbesitz, Verwüstungen und Widerstand gegen Sicherheitskräfte belangt, jedoch vom Vorwurf des Terrorismus freigesprochen.

Seit Jahren kommt es immer wieder zu Protestaktionen gegen die Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke im Susa-Tal. Dabei wurden mehrere Demonstranten und Polizisten verletzt. Die Aktivisten befürchten Eingriffe zulasten der Natur. In Chiomonte, im Herzen des Susa-Tals, wird ein 7,5 Kilometer langer Tunnel für die Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge gebaut. Die Arbeiten hatten dort 2011 begonnen – als Startschuss für den gesamten Bauabschnitt. Die geplante Trasse zwischen Turin und Lyon in Frankreich soll den Bahnkorridor von Lissabon nach Kiew schließen.

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