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4:1 in Schweden: Österreich fährt zur EM nach Frankreich

Grenzenloser Jubel beim ÖFB-Team.
Grenzenloser Jubel beim ÖFB-Team. ©APA/Robert Jäger
Österreichs Nationalteam feiert in Schweden im achten Qualifikationsspiel den siebten Sieg und qualifiziert sich als Gruppensieger für die EURO 2016 in Frankreich.
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Österreichs Nationalmannschaft hat eine 18 Jahre währende Durststrecke beendet und sich erstmals sportlich für eine EM-Endrunde qualifiziert. Das ÖFB-Team feierte am Dienstag in Solna mit einer überzeugenden Leistung einen 4:1 (2:0)-Sieg gegen Schweden und sicherte sich als Sieger der Qualifikationsgruppe G vorzeitig das Ticket für die EURO 2016 in Frankreich.

18 Jahre nach der Qualifikation für die WM 1998, der bisher letzten erfolgreichen Qualifikation, heißt es also wieder “Frankreich wir kommen”. Souverän wie die gesamte Qualifikation gestalteten die Österreicher auch diesen Abend: David Alaba per Elfmeter (9.), Martin Harnik mit einem Doppelpack (38., 88.) und Marc Janko (76.) erlösten die rund 2.500 mitgereisten rot-weiß-roten Fans in der Friends Arena, darunter Bundeskanzler Werner Faymann, sowie Hunderttausende vor den TV-Bildschirmen. Zlatan Ibrahimović sorgte in der 91. Minute für den Ehrentreffer und beendete nach 603 Minuten die Torsperre von Robert Almer in Pflichtspielen des Nationalteams.

Damit geht es in den ausstehenden zwei Spielen am 9. Oktober in Podgorica gegen Montenegro und drei Tage später in Wien gegen Liechtenstein nur noch um die Fortsetzung einiger Erfolgsserien und das Ziel, diese Qualifikation ohne Niederlage zu überstehen. Die österreichischen Fans dürfen vielmehr schon mit Spannung dem 12. Dezember entgegenblicken, wenn in Paris die Gruppen für die EM-Endrunde ausgelost werden. Österreich, mittlerweile die Nummer 13 der FIFA-Weltrangliste, könnte dabei sogar aus Topf zwei gezogen werden.

Frühe Führung, souverän gespielt

ÖFB-Teamchef Marcel Koller setzte auf dieselbe Startelf, die am Samstag Moldau mit 1:0 besiegt hatte, und durfte sich über einen Traumstart freuen. Kim Källström attackierte im Strafraum Zlatko Junuzović ungestüm, der spanische Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo entschied folgerichtig auf Elfmeter. Alaba trat an und brachte sein Team mit einem Lupfer in Panenka-Manier mitten aufs Tor in Führung (9.). Der Bayern-Legionär hatte schon beim 1:1 zu Hause gegen die Schweden per Elfmeter getroffen.

Davor und danach erzeugten die Schweden vor 48.355 Zuschauern aber viel Druck. So stark defensiv gefordert wie in der ersten Halbzeit waren Dragović und Co. lange nicht mehr, sie hatten die Sache jedoch meist im Griff. Gefährlich wurde es vor allem, wenn Schwedens Superstar am Ball war. Ibrahimović, von seinen Bauchmuskelproblemen rechtzeitig genesen, fand aber bei einem tollen Freistoß in Torhüter Robert Almer seinen Meister (11.), wurde von Florian Klein gerade noch entscheidend bedrängt (18.) und verfehlte mit einem weiteren Freistoß nur knapp das Ziel (25.).

SIEG! 4:1 gegen Schweden….WIR FAHREN NACH FRANKREICH.Wie geil is das?!

Posted by Das Nationalteam on Dienstag, 8. September 2015

Die Koller-Elf fand gegen die anstürmenden Gastgeber aber immer mehr Platz vor und schlug in der 38. Minute ein zweites Mal zu. Solo-Spitze Janko verlängerte einen weiten Fuchs-Einwurf, an der langen Stange lauerte Harnik, der per Kopf auf 2:0 erhöhte. Die Schweden erholten sich von dem Rückschlag nicht mehr.

Sieg hätte höher ausfallen können

Die Österreicher kamen nun immer öfter gefährlich in den Strafraum, Marko Arnautović (41., 44.) und Harnik (45.) vergaben noch vor der Pause Chancen auf eine noch komfortablere Führung. Gefährdet war der Sieg und das EM-Ticket, für das schon ein Punkt gereicht hätte, danach nicht mehr. Im Gegenteil. Nach Seitenwechsel hatte zunächst Alaba nach toller Kombination (58.) und nach einem Abwehrfehler (75.) den dritten Treffer auf dem Fuß.

Den machte Janko (76.), der mit seinem 22. Länderspiel-Tor mit Turl Wagner gleichzog und nun auf Platz zehn der ewigen Torschützenliste des ÖFB liegt. Den Schlusspunkt aus rot-weiß-roter Sicht setzte schließlich Harnik nach Pass des gerade eingewechselten Jakob Jantscher.

Revanche geglückt

Österreich gelang somit auch die Revanche für die wohl bitterste Niederlage der vergangenen Jahre. Am 11. Oktober 2013 hatte das ÖFB-Team im selben Stadion gegen Schweden mit 1:2 verloren und damit das Playoff für die WM 2014 verpasst. Seither hat die Koller-Auswahl in neun Pflichtspielen keine Niederlage mehr einstecken müssen und feierte nun den siebenten Sieg in Folge.

Die Schweden, die zuletzt im Oktober 2003 ein Heimspiel in der EM-Qualifikation verloren hatten, müssen dagegen nun um Platz zwei zittern, der auch noch zur Qualifikation reicht. Aufgrund des Siegs von Russland in Liechtenstein rutschten die Skandinavier auf Rang drei zurück und müssen möglicherweise ins Playoff.

(APA, Red.)

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