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40 Asylbewerber nach Bad Gastein - Bürgermeister außer sich

Dem Land Salzburg fehlen derzeit noch 193 Asylplätze.
Dem Land Salzburg fehlen derzeit noch 193 Asylplätze. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Salzburg hat zu wenig Plätze für Asylbewerber. Landesrätin Martina Berthold (Grüne) steht unter Druck und muss weitere schaffen. Am Montag kommen 40 Asylbewerber nach Bad Gastein (Pongau), in Neumarkt im Flachgau werden 24 Plätze geschaffen.
40 Flüchtlinge nach Abtenau
Asylantenheim in Abtenau

In Abtenau wurden in der vergangenen Woche bereits 40 Flüchtlinge aufgenommen. Im kommenden Jahr sollen noch 80 weitere folgen. Neumarkts Bürgermeister Adolf Rieger (ÖVP) ist gegen das Aufsperren eines zweiten Asylquartiers in seiner Gemeinde. In Bad Gastein ziehen am Montag 40 Flüchtlinge für zehn Wochen in ein Jugendherbergswerk ein, berichten die Salzburger Nachrichten (SN) am Montag.

Kritik an Berthold

Bad Gasteins Bürgermeister Gerhard Steinbauer verfasste einen offenen Brief an Landesrätin Berthold, in dem er sie heftig für ihr Vorgehen kritisierte. Bad Gastein habe seit 60 Jahren Asylbewerber, Berthold brauche ihm nicht am Telefon aus 100 Kilometern Entfernung mitteilen, dass noch einmal 40 dazukommen.

Doch Berthold bleibt konsequent. Bis das Land Salzburg neue Standorte gefunden hat, muss Bad Gastein in Summe 100 Asylbewerber aufnehmen. Steinbauer findet drastische Worte in den Salzburger Nachrichten: “Das ist eine Sauerei. Da geht man her und sagt, alle Gemeinden sollen einen Beitrag leisten. Jawohl, genauso ist es. Aber irrsinnig viele Gemeinden leisten keinen Beitrag. Wir aber schon.”

Machtwort von Haslauer gefordert

Die Bad Gasteiner seien “die Dodln der Nation, weil bei uns wieder Flüchtlinge hineingestopft werden”, so Steinbauer zur SN. Die Gemeinde habe dann das Neunfache an Asylbewerbern im Landesschnitt. “In Abtenau sagt der Landeshauptmann, mehr als 40 geht nicht. Aber in Bad Gastein gehen 100, oder wie? Ich wünsche mir, dass Wilfried Haslauer ein Machtwort spricht”, poltert Steinbauer.

Übergangslösung in Bad Gastein

Nichtsdestotrotz erfolgt am Montag der Einzug der Kriegsflüchtlinge. Landesrätin Berthold in den SN: “Das Gebäude ist mir von der Kirche angeboten worden. Es sind nur zehn Wochen, bis Anfang Dezember. Dann ist dieses Haus wieder gebucht und es geht ohnehin nicht mehr. Es ist eine Übergangslösung, bis wir dauerhafte Quartiere im Land gefunden haben”, und führt fort, “wir können nicht von heute auf morgen Häuser hinstellen. Wir sind auf Angebote angewiesen.

Derzeit fehlen noch 193 Plätze, damit Salzburg seine Asylquote erfüllt hat.

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