350.000 Österreicher alkoholkrank
Im Laufe des Lebens werden zehn Prozent der Österreicher alkoholkrank. “Aus epidemiologischen Studien lässt sich ablesen, dass etwa ein Viertel der Männer und jede zehnte Frau beim Alkoholkonsum über der Gefährdungsgrenze liegt. (…) Das ist besonders im mittleren Lebensalter ausgeprägt. Fünf Prozent sind als alkoholkrank zu bezeichnen”, sagte Studienautor Thomas Czypionka am Donnerstag in Wien. Mit zwölf Litern Konsum reinen Alkohols pro Jahr und Kopf der Bevölkerung liegt Österreich im OECD-Vergleich knapp hinter Frankreich und Portugal an dritter Stelle.
Alkoholkrankheit wird bagatellisiert
Die dahinter liegenden Daten zeigen, dass mit 350.000 Betroffenen diese Suchtproblematik in den Österreich um das Zehnfache größer als problematischer Drogenkonsum (Opiate etc.) ist. Der Experte betonte, dass illegaler Drogenkonsum ein Problem einer relativ kleinen Personengruppe sei, der Alkohol mit einer Gefährdungsgrenze ab 40 Gramm pro Tag bei Frauen und ab 60 Gramm pro Tag bei Männern (20 Gramm Alkohol sind ein halber Liter Bier oder ein Viertelliter Wein) aber einen viel größeren Personenkreis betrifft. Czypionka: “Alkoholkrankheit entsteht oft auf der Basis einer anderen psychischen Erkrankung. Die Alkoholkrankheit und ihre Folgen werden bagatellisiert.”
Hohe medizinische Kosten
Laut IHS-Studie bedeutete das im Jahr 2011 direkte medizinische Kosten von rund 375 Mio. Euro. Das sind 1,4 Prozent der Ausgaben für Gesundheit. Die indirekten Kosten der chronischen Erkrankung mit Frühpensionierungen, Arbeitsausfall etc. dürften demnach noch zusätzlich ein Mehrfaches davon betragen.
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