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34 Jahre Suchtarbeit: Primar Haller blickt zurück

Haller nimmt Abschied.
Haller nimmt Abschied. ©Stiplovsek
Anlässlich seiner bevorstehenden Pensionierung blickte Reinhard Haller, langjähriger Chefarzt des Krankenhauses Maria Ebene, am Freitag auf 34 Jahre Suchtarbeit zurück. Seiner Ansicht nach wird die Zukunft neue Süchte zum Vorschein bringen.

Haller ist neben seiner Tätigkeit als Gerichtspsychiater langjähriger Leiter des Suchtkrankenhauses Maria Ebene. Zum Jahresende hin geht der Primar laut ORF Vorarlberg in Pension. Beim Sucht-Symposium blickte er am Freitag auf 34 Jahre Arbeit im Suchtbereich zurück.

Mit der Behandlung von alkoholabhängigen Menschen nahm die Stiftung Maria Ebene ihren Anfang. In den 1980er-Jahren sei man dann zum ersten Mal mit illegalen Drogen aus anderen Kulturen konfrontiert gewesen, sagte Haller. Es sei schockierend gewesen, als es plötzlich an einem Wochenende vier Drogentote in dem kleinen Land Vorarlberg gegeben habe, erinnert sich Haller.

Heroin mittlerweile “Outsider-Droge”

Heroin ist laut Haller mittlerweile fast schon eine „Outsider-Droge“. In den vergangenen Jahren seien dafür neue Suchtprobleme entstanden. Die sogenannten „Uppers“ – also wachmachende Drogen – ebenso wie Verhaltenssüchte hätten zugenommen. Beim Alkoholmissbrauch sei eine leicht rückläufige Entwicklung festzustellen, ebenso beim Rauchen.

Sucht bis 2015 dritthäufigste Krankheit

Experten zufolge werden Suchtkrankheiten weiter zunehmen und bis zum Jahr 2050 die weltweit dritthäufigste Krankheit überhaupt sein. Um so wichtiger seien moderne Behandlungsmöglichkeiten, sagt der Präsident der Stiftung Maria Ebene, Josef Fink.

Bis Jahresende ist Reinhard Haller als Chefarzt im Amt. Ab Jänner übernimmt sein Nachfolger Michael Willis diese Funktion.

(Red.)

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