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27 gerettete Welpen: Gefährliche Virus-Erkrankung führte zu Quarantäne und Todesfällen

Nach ihrer Rettung in Wien-Floridsdorf befinden sich die Welpen erneut in großer Gefahr
Nach ihrer Rettung in Wien-Floridsdorf befinden sich die Welpen erneut in großer Gefahr ©Tierschutzhaus Vösendorf
Schlechte Nachrichten für alle, welche die Geschichte um die Hunde-Welpen mitverfolgt haben, die vergangene Woche aus einer Garage in Floridsdorf gerettet wurden: Die schlechten Haltungsbedingungen der skrupellosen Züchter, unter denen die schwer unterernährten Hundebabys zu leiden hatten, haben zu einer schweren Viruserkrankung geführt, die bereits erste Opfer forderte.
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Auf unsere Nachfrage, wie es den 27 Hundewelpen denn eine Woche nach ihrer Aufsehen erregenden Rettung im Tierschutzhaus Vösendorf gehe, hatte Eva Hercsuth vom Wiener Tierschutzverein leider eine Hiobsbotschaft zu verkünden: Einige der Welpen seien an einer Virusinfektion erkrankt, die für zwei der Kleinen bereits tödlich geendet habe. Fünf der 25 verbliebenen Hunde befänden sich in kritischem Zustand, und man müsse befürchten, dass der Virus weitere Tiere befallen könne, so Hercsuth. Deshalb seien alle geretteten Babies momentan in Quarantäne.

Parvovirose – Möglicherweise ein Todesurteil

Seitens der Pathologie gäbe es nach dem Tod der zwei Welpen noch keinen eindeutigen Befund, doch deute alles auf eine Erkrankung an Parvovirose hin – einer sehr aggressive Viruserkrankung, die zu schwerem Durchfall, innerlicher Austrocknung und schließlich zum Tod führen könne. Die kleinen Hunde seien wegen ihrer Vorgeschichte und dem großen Mangel an Muttermilch besonders anfällig dafür gewesen, sie dürften mit dem Virus durch die schlechte Haltung infiziert worden sein.

Selbst Infusionen, wie man sie den Tieren verabreiche, könnten hier je nach Fortschritt der Virusinfektion wenig ausrichten. Und da die Welpen eben gerade einmal vier bis sechs Wochen alt seien, könne man sie gegen den Erreger auch nicht impfen, wie Hercsuth, der man die Sorge um die Tiere deutlich anhört, erklärt.

Weitere Welpen könnten Virus schon in sich tragen

“Wir haben praktisch alles evakuieren müssen, die Kleinen sind in Quarantäne. Das Problem ist die lange Inkubationszeit solcher Virusinfektionen – die beträgt etwa zehn Tage”, so Hercsuth. Es könne also sein, dass die Welpen den Virus bereits in sich trügen – und sich beispielsweise in nicht desinfizierten Transportboxen der verantwortungs- und skrupellosen Züchter angesteckt hätten, in denen zuvor ein erkranktes Tier transportiert worden sei.

In diesem Zusammenhang spricht Hercsuth noch einmal die bereits geäußerte Warnung aus, dass man unter keinen Umständen Hunde aus solch zweifelhafter Quelle wie Online-Portalen oder auf Parkplätzen kaufen solle. “Man ist dabei nie sicher, dass das Tier gesund ist. Auch wenn man es den Welpen nicht sofort anmerkt – viele sterben binnen kurzer Zeit. Und wenn dann zum Beispiel Kinder das Tier schon liebgewonnen haben, ist es doppelt bitter. Ich habe solche Fälle schon oft erlebt,” warnt die Tierschützerin eindringlich.

Käufe aus dubioser Quelle können böse enden

Hinzu kämen bei einem Tier, das sich als krank herausstelle, Behandlungskosten, die binnen kürzester Zeit explodieren könnten. Nicht selten fielen in solchen Fällen rasch über 1000 Euro an Tierarztkosten an – und letztlich könne man den erkrankten Hund oder die Katze dann trotzdem nicht retten. Was die Welpen angeht, die derzeit im Tierschutzhaus Vösendorf ums Überleben kämpfen, bleibt nur die Hoffnung, dass es für diese nach dem erlittenen Martyrium doch noch ein Happy-End gibt.

(DHE)

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