“Diese österreichische “Lola” – diese österreichische “Romy” natürlich – führe ich heim ins Reich”, sagte der Komiker Samstagabend in Wien, nachdem er die Auszeichnung als bester Filmschauspieler für seine Rolle in Til Schweigers “Honig im Kopf” entgegen genommen hatte. Das Publikum musste den Satz erst verarbeiten, reagierte mit Schweigen und größtenteils zähem Applaus.
Wien. Sage und schreibe 3!!! Romys fuer Honig im Kopf! Beste Regie, beste Produktion und bester Hauptdarsteller!Glückwunsch, Didi!!!
Posted by Til Schweiger on Samstag, 25. April 2015
Didi Hallervorden provozierte bewusst
Nach der Verleihung erklärte Hallervorden seinen verbalen Ausrutscher so: “Ich weiß sehr wohl, was ich gesagt habe. Das war eine bewusste Provokation, die ich mir sehr gut überlegt hatte”, so der Komiker gegenüber der BamS.
“Österreicher neigen zu Vergesslichkeit”
Er habe an die Geschichte erinnern wollen, denn: “Die Österreicher neigen ja gerne ein bisschen zu Vergesslichkeit.” Schließlich seien die Österreicher vor dem Zweiten Weltkrieg mit wehenden Fahnen zu Nazi-Deutschland “übergelaufen”, nur um sich nach dem Krieg offiziell die Opferrolle bestätigen zu lassen. “Was bedeutet, dass das Land keine Reparationszahlungen zu leisten hatte, diese lasteten auf den deutschen Schultern.”
Das sei ja okay, “aber eine kleine Mitschuld hätte man schon eingestehen können.” Hallervorden weiter zur BamS: “Das war keine Beleidigung der Generation, die heute in Österreich lebt. Das war eine Erinnerung an das, was ihre Väter mit verschuldet haben.”
Eine rechte Gesinnung bringe er damit aber nicht zum Ausdruck, er wolle erinnern und klar machen: “”Wehret den Anfängen!” Er, Hallervorden, warne eindringlich vor rechtem Gedankengut.
André Heller war not amused
Der österreichische Künstler André Heller, der einen Preis für sein Lebenswerk bekam, zeigte sich wenig amüsiert. “Lieber Didi Hallervorden, ich fand das nicht in Ordnung, was Sie gesagt haben”, sagte Heller unter Applaus des Publikums. Mit dem Slogan “Heim ins Reich” warben Nationalsozialisten einst unter anderem für den Anschluss Österreichs an Deutschland.
Zum 26. Mal hatte sich das Who’s who der deutschsprachigen Film- und TV-Branche am Samstag zur Romy-Gala in der Wiener Hofburg eingefunden. Österreichs Song-Contest-Gewinnerin Conchita Wurst wurde dabei für den “TV-Moment des Jahres” mit einer Romy ausgezeichnet. Durch den Abend führte bereits zum dritten Mal Barbara Schöneberger. (red/dpa)
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