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25. – 27. Juli: Wiedersehensfreude in der Toskana

Peter Mayr ist bereits in der Toskana angekommen und trifft dort auf bekannte Gesichter. Und er genießt die Vorteile, Einheimische Leute zu kennen, in vollen Zügen.

25. Juli 2014                                                 TAG 38

Strecke: Camaiore – Valpromaro – Ponte Sant Pietro – Lucca

Streckenlänge: 26 Kilometer                        Gehzeit: 6h21min

Aufstieg: 281 m                        Abstieg: 306 m

Heute ist der Tag des Heiligen Jakobus. Dies ist ein besonderer Tag für alle Jakobswegpilger, an dem ich um 05:27 Uhr startete. Ich marschierte aus der Altstadt von Camaiore hinaus, der Himmel über mir war fast wolkenlos. Was für ein Glück. Der Wetterbericht war jedoch alles andere als gut für heute. Mir fiel auf, dass die Wegroute der Via Francigena in den letzten Jahren verändert worden sein musste. In meinem Buch stand, dass der Weg öde entlang der Schnellstraße geht. Weit gefehlt. Zuerst wurde ich auf eine Seitenstraße geführt, danach führte mein Weg auf einen wunderschönen Wiesenweg. Es ging immer wieder mal bergauf, manchmal auch ein bisschen steiler. Nach ungefähr 2 Stunden Gehzeit erreichte ich das Dorf Valpromaro. Hier wurde ich in der Dorfmitte von den 2 Hospitalieras begrüßt. Die 2 Damen machen diese Woche freiwilligen Dienst in der hier ansässigen Herberge. Sie luden mich auf eine Tasse Kaffee und Kuchen ein. Natürlich konnte ich dieses Angebot nicht ausschlagen. Wir unterhielten uns über die Via Francigena und auch über die Pilgerwege nach Santiago. Die 2 Damen sagten mir auch noch, dass ich heute unheimliches Glück hätte mit dem Wetter. Eigentlich sollte es heute, wie auch an den Tagen zuvor, regnen. Das Wetter sei heuer total untypisch für die Toskana, erklärten sie mir. Mir soll es so recht sein, wie es im Moment ist.
Nach dieser wunderbaren Rast ging es für mich weiter in Richtung Ponte Sant Pietro. Auch dieser Weg war wieder schön, wenngleich ein paar sehr rutschige Passagen dabei waren. Hier war Vorsicht geboten. In Ponte Sant Pietro angekommen, machte ich meine zweite Pause.
Danach ging es für mich weiter nach Lucca. Ich freute mich schon sehr auf diese Stadt. In jedem Reiseführer wird diese Stadt sehr gelobt. Aber ich freue mich nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf ein Wiedersehen mit Barbara und Pamela. Die 2 Italienerinnen hatte ich letztes Jahr in Brasilien kennen gelernt. Bevor ich die Stadt Lucca betrat, führte mich die Via Francigena auf einem Dammweg dahin. Hier konnte man die Auswirkungen des schlechten Wetters der letzten Tage gut sehen. Ich musste ein paar Mal umgestürzte Bäume umgehen. Nach circa 1 Stunde stand ich vor der vollständig erhaltenen Stadtmauer von Lucca. Ich betrat die Stadt, die im 13. und 14. Jahrhundert zu den einflussreichsten Städten Europas zählte, durch die Porta S. Donato. Ich ging in Richtung Dom, das war der Treffpunkt, den ich mit Barbara und Pamela vereinbart hatte. Da ich noch genügend Zeit hatte, besuchte ich zuerst noch den Dom und holte mir meinen Pilgerstempel. Touristen müssen hier Eintritt zahlen, Pilger haben freien Eintritt. Kurz nach der Besichtigung kamen auch schon die 2 Italienerinnen. Die Wiedersehensfreude war groß. Beide wohnen hier gleich in der Nähe, bessere Touristenführer hätte ich nicht haben können. Sie zeigten mir die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zum Abschluss stiegen wir noch die 207 Stufen auf den Turm Torre delle Ore. Er ist der höchste Turm der Stadt, und wir hatten einen fantastischen Ausblick von hier oben. Danach hatten wir uns aber eine Stärkung verdient. Wir gingen in eine Osteria, die nicht von Touristen belagert wird. Einer der Vorteile, wenn man Einheimische kennt. Dass das Essen eine Gaumenfreude war, muss ich eigentlich nicht erwähnen. Danach hieß es Abschied nehmen, die zwei fuhren nach Genua für einen Wochenendausflug und für mich ging es weiter in meine Herberge.
Morgen, wenn alles passt, sollte Antonia wieder mit von der Partie sein. Wir werden langsam beginnen, unser Weg geht 18 Kilometer bis nach Altopascio.

amTurmTorredelleOremitBarbaraundPamela
amTurmTorredelleOremitBarbaraundPamela

Am Turm Torre delle Ore mit Barbara und Pamela.

derDom
derDom

Der Dom.

happy
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Happy!

hierlaesstessichschoenwohnen
hierlaesstessichschoenwohnen

Hier lässt es sich schön wohnen.

 

26. Juli 2014                                                 TAG 39

 Strecke: Lucca – Capannori – Porcari – Turchetto – Altopascio

 Streckenlänge: 18 Kilometer                        Gehzeit: 4h13min

Aufstieg: 49 m                        Abstieg: 37 m

Der heutige Tag hatte nicht wirklich viel zu bieten. Dennoch hatte er 3 positive Dinge in sich. Erstens: Das Wetter war viel besser als vorausgesagt. Zweitens: Ich bin 18 Kilometer näher an Rom heran gerückt. Und Drittens: Antonia war wieder mit von der Partie.
Der Weg aus Lucca hinaus war nicht wirklich schön. Es ging zuerst auf der Schnellstraße und später auf Nebenstraßen dahin. Gut für die Motivation war, dass wir immer wieder in kleinere Dörfer kamen, wo wir uns mit einem Espresso stärken konnten. In Porcari machten wir eine längere Rast. Wir stärkten uns mit einem Klapptoast und kaltem Mineralwasser. Sehr auffällig war in diesem Dorf war, dass die Bewohner super freundlich waren. Wir wurden immer wieder von den Einheimischen angesprochen und bekamen viele gute Wünsche mit auf den Weg.
Weiter ging es für uns wieder auf Nebenstraßen bis nach Turchetto. Und von hier weg änderte sich der Weg. Es ging auf einem Schotterweg durch die wunderschöne Landschaft dahin. In regelmäßigen Abständen waren auch Rastplätze für Pilger eingerichtet. Das ist gleich ein anderes Gehen. So erreichten wir schon gegen 11:30 Uhr unseren Zielort Altopascio. Und am Nachmittag stand dann Relaxen am Programm.

amschoenenWeg
amschoenenWeg

Am schönen Weg …

entlangvonWeinkulturen
entlangvonWeinkulturen

… entlang von Weinkulturen.

Oliander
Oliander

Oleander.

 

27. Juli 2014                                                 TAG 40

Strecke: Altopascio – Ponte A Cappiano – Fucecchio – San Miniato Alto

Streckenlänge: 26,1 Kilometer                        Gehzeit: 6h15min

Aufstieg: 263 m                        Abstieg: 159 m

Ich hatte doch gewusst, dass die Toskana mehr kann! Was war das heute für ein wunderschönter Tag. Antonia und ich machten uns bestens ausgeruht um 05:30 Uhr auf den Weg. Es ging die ersten Kilometer auf einer Straße dahin, dann zweigte der Weg ab. Wir gingen auf einer alten Römerstraße nach Galleno. Dieser Abschnitt war wirklich wunderschön. Wir liefen durch einen kleinen Wald, dadurch war es auch von der Temperatur her sehr angenehm. Danach marschierten wir durch eine Landschaft, in der vorrangig Kiefern wuchsen. Wir hatten zumeist einen traumhaften Ausblick weit in die Toskana hinein. Leider verschlechterte sich der Zustand von Antonias rechtem Fuß wieder zunehmend. In Ponte A Cappiano machten wir unsere erste Pause. Hier traf Antonia die Entscheidung, ihre Etappe zu beenden und fuhr die restlichen Kilometer mit dem Bus. Für mich ging der Weg weiter auf einem schönen Damm. Ich hatte hier bereits immer Sicht auf mein heutiges Etappenziel San Miniato Alto, denn dieses Dorf thront auf einem Hügel. So marschierte ich an Sonnenblumenfelder und Weinkulturen vorbei in Richtung diesem Dorf. Die letzten 2 Kilometer waren dann noch sehr anstrengend. Es ging den Hügel hinauf und die Sonne brannte herunter. Um 12:45 hatte ich es dann auch geschafft. Von San Miniato Alto hat man einen traumhaften Ausblick. Auch Kaiser Friedrich Barbarossa wusste das zu schätzen. Von hier aus führte er seine Finanzgeschäfte für die ganze Toskana. San Miniato Alto ist aber auch bekannt für seinen weißen Trüffel. Seit über einem Jahrhundert begeben sich die Trüffelhändler aus diesem Dorf auf die nächtliche Suche nach diesem unterirdischen Pilz. Jedes Jahr im November findet hier eine große Trüffel-Ausstellung statt. Ich weiß jedenfalls was ich heute essen werde: Spaghetti mit Trüffel. Morgen geht es nach Gambassi Terme, höchstwahrscheinlich wieder alleine.

Antipasti
Antipasti

Antipasti.

dieSonnestrahlt
dieSonnestrahlt

Die Sonne strahlt.

meinTageszielimBlick
meinTageszielimBlick

Mein Tagesziel im Blick.

Relaxen
Relaxen

Relaxen.

traumhaft
traumhaft

Traumhaft.

 

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