“Das Spritjahr 2011 wird nach unseren Aufzeichnungen das teuerste Jahr aller Zeiten”, ergänzte der ÖAMTC. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hält dagegen, dass die Spritpreise hierzulande seit dem Jahr 2008 geringer gestiegen sind als im EU-Schnitt.
Die Schuldigen am Rekordpreis
Die Schuldigen an den historischen Rekordpreisen sind laut ARBÖ, ÖAMTC und Arbeiterkammer (AK) die Mineralölindustrie und die Spekulanten. “Mit Angebot und Nachfrage hat die Rohölpreisentwicklung an den Börsen Europas jedenfalls schon jahrelang nichts mehr zu tun”, meint der ARBÖ. Insbesondere an den teuren Autobahntankstellen macht sich der mangelnde Wettbewerb in der Ölbranche bemerkbar, kritisiert die AK. Die Mineralölindustrie wiederum verweist auf die hohen Infrastrukturkosten bei Autobahntankstellen.Allerdings machen sich die hohen Spritpreise an den Autobahnen beim Verbrauch bemerkbar. Im Vorjahr war der Literabsatz an den Autobahnen bereits um zehn Prozent zurückgegangen, für heuer rechnet die Asfinag mit einem Minus von 15 Prozent. Die Asfinag erhält von den Mineralölfirmen zwei bis drei Prozent des Treibstoff-Umsatzes, die Stellplätze betreibt sie selbst – zu beachtlichen Kosten. Die Errichtung eines einzigen Lkw-Standplatzes kostet unglaubliche 130.000 Euro.
Österreich: Treibstoffpreise seit 2008 um fast 14 Cent gestiegen
Wie regional ungleich die Entwicklung der Spritpreise ist, zeigt eine Untersuchung des VCÖ. Am stärksten stiegen die Preise in Griechenland: Ein Liter Eurosuper kostet dort um 51 Cent mehr als im Jahr 2008. In Österreich stieg der Preis für diesen Treibstoff seit 2008 um fast 14 Cent. In Lettland, Irland, Malta und Litauen war der Preisanstieg bei Eurosuper etwa doppelt so hoch wie in Österreich. Auch in Österreichs Nachbarländern Italien, Ungarn, Slowakei, Slowenien und Tschechien stieg der Preis für Eurosuper stärker, so die VCÖ-Analyse. In nur einem Land, in Polen, kostet Eurosuper weniger als im Jahr 2008.
Obwohl die Spritpreise regelmäßig den Autofahrern die Zornesröte ins Gesicht treibt, hat sich das im Kaufverhalten noch nicht niedergeschlagen: Heuer wurden bisher doppelt so viele SUV (Sport Utility Vehicle – geländewagenähnliche Autos) verkauft wie 2005. Auch hat der überdurchschnittliche Anstieg des Dieselpreises die Österreicher nicht daran gehindert, weiter mehrheitlich Diesel-Fahrzeuge zu kaufen.
(APA)
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