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Bilanz 2017: Raiffeisen Vorarlberg über 12 Milliarden Euro

Die Raiffeisenlandesbank unter Wilfried Hopfner zieht Bilanz für 2017.
Die Raiffeisenlandesbank unter Wilfried Hopfner zieht Bilanz für 2017. ©VOL.AT/Matthias Rauch
Die Raiffeisenbankengruppe Vorarlberg (RBV) hat 2017 "schöne Zahlen" (Vorstandsvorsitzender Wilfried Hopfner) abgeliefert.

Das Betriebsergebnis wuchs gegenüber 2016 von 55,8 auf 61,6 Mio. Euro (plus 10,4 Prozent) an, das Ergebnis nach Risiko (EGT) gar um 30,5 Prozent auf 74,5 Mio. Euro (2016: 57,1 Mio.). Dafür verantwortlich war in erster Linie die hervorragende wirtschaftliche Situation.

Risikovorsorgen aufgelöst

Man habe im vergangenen Geschäftsjahr nicht nur keine Risikovorsorgen bilden müssen, sondern habe sogar noch Risikovorsorgen der vergangenen Jahre auflösen können, erklärte Hopfner zum EGT bei der Raiffeisen Vorarlberg-Jahrespressekonferenz am Dienstag. Der dafür zuständige Vorstand Michael Alge konkretisierte: “Es konnten 2017 rund 4 Millionen Euro mehr an bereits gebildeten Wertberichtigungen aufgelöst als neu gebildet werden mussten”. Alge sprach im Hinblick auf die Kreditrisiken von “der besten Phase, die ich je erlebt habe”. Besser werde es nicht.

Gewinn von 18,8 Millionen Euro

Die Raiffeisen Landesbank (RLB) erreichte 2017 ein Betriebsergebnis von 20,6 Mio. Euro (2016: 16,0 Mio.; plus 29,2 Prozent). Das Ergebnis nach Risiko (EGT) betrug im Jahr 2017 25,0 Mio. Euro (2016: 10,1 Mio.; plus 148,6 Prozent), aus dem ein Jahresüberschuss in Höhe von 18,8 Mio. Euro (2016: 10,9 Mio.; plus 72,2 Prozent) resultierte. Davon flossen rund 13 Mio. Euro in die Rücklagen (Eigenmittel), etwa 5,7 Mio. Euro wurden als Jahresgewinn ausgewiesen. “Bereinigt um Sondereffekte war 2017 das beste operative Geschäftsjahr für die Raiffeisenlandesbank aller Zeiten”, sagte Vorstand Jürgen Kessler. Für die RBV wird der Jahresüberschuss nicht ausgewiesen.

Die RBV verwaltete 2017 ein Kundenvermögen von 11,437 Mrd. Euro, was eine Steigerung um 1,2 Prozent bedeutete. Die Einlagen von Kunden stiegen mit 8,066 Mrd. Euro um 3,0 Prozent an (2016: 7,833 Mrd.). “Die starke Steigerung bei unseren eigenen Einlagen und der gleichzeitige Rückgang um 1,3 Prozent bei den für unsere Kunden verwalteten Wertpapierdepots (auf 3,988 Mrd.; Anm.) deuten nach wie vor darauf hin, dass bei unseren Kunden Sicherheit vor Rendite rangiert”, stellte Hopfner fest.

1,1 Milliarden an neuen Krediten

Die Forderungen an Kunden wuchsen um 1,4 Prozent auf 7,840 Mrd. Euro (2016: 7,734 Mrd.) an. “Wir konnten im vergangenen Geschäftsjahr 1,1 Mrd. Euro an neuen Krediten an unsere Kunden gewähren”, sagte dazu Hopfner. Die Eigenmittel beliefen sich auf 1,153 Mrd. Euro (2016: 1,084 Mrd.), die Gesamtkapitalquote lag mit 17,9 Prozent um 1,3 Prozentpunkte höher als 2016 (16,6 Prozent), laut Hopfner “ein im regionalen als auch im internationalen Vergleich sehr guter Wert”.

Positiver Ausblick

In einem Ausblick auf das heurige Jahr erwartete der Vorstandsvorsitzende – “Die globale Wirtschaft läuft so geschmiert wie schon lange nicht mehr” – dass die “ultralockere” Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) langsam zu Ende gehen könnte. Für das Betriebsergebnis der RBV sah er einen leichten Rückgang, beim EGT hingegen eine starke Abnahme auf 48,9 Mio. Euro (minus 34,4 Prozent). Hopfner räumte allerdings ein, dass es sich bei den Zahlen um eine ganz vorsichtige Planung handle. “Ich bin optimistisch, dass auch das laufende Geschäftsjahr zu einem positiven Ergebnis führen wird”, so der Vorstandsvorsitzende. Alge seinerseits klagte über die “Regulatorikflut” in jüngster Vergangenheit. Die Banken benötigten jetzt einmal eine regulatorische Pause, “um die tausenden Seiten an Regularien, die in den letzten Jahren auf uns niedergeprasselt sind, zu verarbeiten”.

Die RBV besteht aus der Raiffeisen Landesbank sowie 20 selbstständigen Raiffeisenbanken. Mit 1.515 (2016: 1.525) Mitarbeitern werden 82 Bankstellen betrieben sowie 245.000 Privatkunden und 25.000 Firmenkunden betreut.

So legen die Vorarlberger bei der Raiffeisenbanken an

Immer mehr Vorarlberger wollen nachhaltig investieren, wie Vorstandsvorsitzender Wilfried Hopfner ausführt. Den Fokus legen die Menschen hierbei auf Kriterien wie Umwelt, Soziales oder Governance. Satte 66.888.638 investieren die Vorarlberger aktuell in die drei größten Nachhaltigkeitsfonds der Raiffeisen.

Digitalisierung und Wertschöpfung bei der Raiffeisenbanken

Hopfner betont, dass es auch für die Raiffeisenorganisation gelte für den technologischen Wandel offen zu sein. Der Vorstandschef sieht die Raiffeisengruppe dafür gut gerüstet, schon viele Jahre biete man neben dem stationären Vertrieb über die Bankangestellten ein “umfangreiches Angebot” in der digitalen Welt. “Mein ELBA” würde etwa von 1,8 Millionen Menschen in Österreich genutzt.

Die Bilanz 2017: Eine der besten der Geschichte

“Das beste operative Geschäftsjahr ihrer Geschichte”: Die Raiffeisen-Verantwortlichen sparen angesichts der vorliegenden Bilanz nicht mit Superlativen. In Zahlen gegossen: Der Gewinn summiert sich auf 18,8 Millionen Euro. Die von den Kunden anvertrauten Einlagen stiegen um 3 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro.

Regulatorik boomt weiterhin

Hopfner ließ auch Kritik an immer umfangreicher werdenden Regulatorien durchklingen. “Banker brauchen eine regulatorische Pause”, lautete sein Credo.

Kredite ohne Risiko für die Banken

Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter Michael Alge ging auf die derzeitige Risikosituation ein. Derzeit gebe es historisch niedrige Risikokosten. Das hänge mit der Beschäftigungsquote im Ländle zusammen, was zur Folge habe, dass die Einkommenssituation der Haushalte gut ist. In Kombination mit niedrigen Zinsen führe dies zu sehr geringen Risikokosten.

So gut steht die Raiffeisenlandesbank im Detail da

Die Bilanzsumme hat sich um rund 400 Millionen Euro auf 6,5 Milliarden erhöht. Auch die sonstigen Zahlen lassen auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken.

Möglichkeiten der Wohnraumfinanzierung

Ausblick auf 2018

Die gesamte Pressekonferenz

(APA/Red.)

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