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2.100 Lampen erleuchten den Berg von innen

Jeder Häuslebauer kennt die Situation: ist der Rohbau einmal fertig, geht es an den Innenausbau.

Auch wenn die Dimensionen ein paar Nummern größer sind, ist es beim Obervermuntwerk ähnlich: Auch bei einem Pumpspeicherkraftwerk braucht es Heizung, Lüftung und Klimanalage, Licht- und Kraftinstallationen sowie Brandmeldeanlagen. Diese Aufgaben fallen in den Verantwortungsbereich der Haustechnik.

Christian Tomasini hat für das Team der Haustechnik die Aufgabe übernommen, all diese Gewerke in Richtung Projektleitung abzustimmen. Gemeinsam mit Marco Wachter und Dieter Sonderegger koordiniert er zudem die Fremdfirmen und überwacht die Leistung. An dieser Stelle hinkt der Vergleich mit einem Einfamilienhaus allerdings schon gewaltig, denn die Stückzahlen sind beeindruckend.
Ein Kabel quer durch Vorarlberg
Mit den Installationen der Haustechnik-Gewerke erfüllen Christian Tomasini und seine Kollegen derzeit genau den Zeitplan. Besonders eindrücklich wird die Mammutaufgabe bei der Installation der Leitungskabel: Nur für die Haustechnik wurden im Obervermuntwerk II bereits 76 Kilometer Energieleitungen, 34 Kilometer Steuerleitungen, 20 Kilometer Datenleitungen und 13 Kilometer Brandmeldeleitungen benötigt. Alleine die Energieleitungen entsprechen dabei einer Länge, die Vorarlberg via Luftlinie einmal von Norden nach Süden,von Hohenweiler bis in die Silvretta, durchquert. Die Kabeltrassen im Pumpspeicherkraftwerk erstrecken sich über 5,8 Kilometer.

Nicht minder beeindruckend sind die Zahlen beim Licht. 2.100 Stück Beleuchtungskörper sorgen für gute Sicht im Kraftwerk. 600 Stück Sicherheitsleuchten weisen Fluchtwege oder auch Türen und Notausgänge aus. Demgegenüber wirken 250 Stück Lichtschalter und 500 Steckdosen geradewegs vernachlässigbar.

Ausreichend Frischluft
Gerade im Berginneren ist es wichtig, dass die Räumlichkeiten mit ausreichend Frischluft versorgt werden. Auch dafür ist die Haustechnik verantwortlich. Um dieser Aufgabe nachzukommen, haben die Experten eine Anlage konzipiert, die für eine Frischluftzufuhr von 12.000 – 35.000 Kubikmeter pro Stunde sorgt. Nicht weniger als 4.500 m² Lüftungskanäle oder 35 Tonnen Lüftungskanäle wurden im Kavernenkrafthaus dafür installiert.
Auch für den Ernstfall ist man bestens gerüstet: 500 Stück automatische Brandmelder und Handmelder sorgen gemeinsam mit 150 Brandmeldesirenen für eine rechtzeitige Alarmierung. Vier Rauchansaugsysteme, sechs Bereichs-Stickstoff-Löschanlagen in derMaschinen- und vier weitere in der Trafokaverne dienen dazu ein mögliches Feuer schnell einzudämmen. Aber auch Wasser steht selbstverständlich zur Verfügung 1.500 Laufmeter Feuerlöschleitungen und 30 Wandhydranten wurden vorgesehen, um im Bedarfsfall schnell regieren zu können.
Seit Baubeginn an Bord
Bereits mit dem Baustart 2014 begann auch die Arbeit der Haustechnik. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die ersten Vorkonzepte, bauliche Angaben und Kostenschätzungen nötig, um in die Detailplanung gehen zu können. Dann begann eine intensive Ausschreibungsphase. Bei den Planungen gingen die Techniker schon sehr ins Detail, um eine detaillierte und maßgenaue Ausschreibung machen zu können. Nach der Ausschreibung erfolgte im Frühjahr 2016 die Vergabe der Gewerke. Dabei kamen die Unternehmen Elektro Graf (Licht und Kraft), Stolz Bludenz (Lüftung), Stolz Schruns (Heizung, Klima, Sanitär), die Firma Schrack (Brandmeldeanlagen) und Wagner Austria (Löschanlage) zum Zug. Bereits im Herbst 2016 starteten die Unternehmen mit den ersten Ausführungen vor Ort und arbeiten fieberhaft daran, den Fertigstellungstermin exakt einhalten zu können.
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