Nötig gewesen wären knapp 200.000 Stimmen und damit ein Prozent der wahlberechtigten Bürger. Die konservative Opposition versucht seit Monaten, Maduro abzusetzen, den sie für die schwere Wirtschafts- und Stromkrise des Landes verantwortlich macht. Am Sonntag hatte das Bündnis verkündet, binnen zwei Tagen 2,5 Millionen Stimmen für ein Referendum gesammelt zu haben. Die Bürger hatten sich massenweise an Sammelpunkten versammelt, um die Petition zu unterschreiben. Vor der Übergabe an den Wahlrat wurden die Unterschriften jedoch nochmals nachgezählt und die Zahl nach unten korrigiert.
Die Wahlbehörde muss den formalen Antrag nochmals überprüfen. Gibt sie grünes Licht, muss die Opposition nochmals binnen drei Tagen vier Millionen Stimmen einholen, um das Referendum endgültig durchzusetzen. Sie hofft, es noch vor Jahresende abhalten zu können. Die Sorge ist allerdings groß, dass der den regierenden Sozialisten nahestehende Wahlrat den Prüfprozess hinauszögern könnte.
Jüngsten Umfragen zufolge befürworten 68 Prozent der Venezolaner ein möglichst rasches Ende von Maduros Amtszeit sowie Neuwahlen. Die Menschen ächzen unter eine dreistelligen Inflationsrate, die Konjunktur befindet sich auf Talfahrt, immer mehr Verbrauchsgüter und sogar Strom sind in dem Ölförderland knapp. Angesichts der schwierigen Lage reagiert die Regierung mit teils verzweifelten Maßnahmen: Zuletzt stellte sie die Uhrzeit eine halbe Stunde vor, um länger Tageslicht zu haben und damit Strom zu sparen.
Kritiker der Regierung führen die Krise auf eklatante Misswirtschaft zurück. Allerdings machen auch der niedrige Ölpreis und eine heftige Dürre, die auf das Wetterphänomen El Nino zurückgeführt wird, dem Land zu schaffen.
Zwar verfügt die Opposition seit der Wahl vom 6. Dezember über die Mehrheit im Parlament. Doch kontrolliert Maduro nach wie vor die Regierung sowie einen Großteil der Institutionen.
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