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167.000 Kinder bei Unfällen im Vorjahr verletzt

Immer wieder kommt es zu Fensterstürzen
Immer wieder kommt es zu Fensterstürzen
Alle drei Minuten wird in Österreich ein Kind Opfer eines Unfalls, etwa alle zwei bis drei Wochen stirbt dabei eines. Damit gehören Unfälle zu den höchsten Gesundheitsrisiken für Kinder. Im Vorjahr wurden in Österreich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) 167.000 bei Unfällen verletzt, um 4,4 Prozent mehr als 2013. 21 Kinder starben. Der Großteil passierte zu Hause und in der Freizeit.

In Salzburg gibt es ebenfalls eine Steigerung der Unfälle von Kindern unter 15 Jahren um rund vier Prozent (2013: 18.000 Unfälle; 2014: 18.800 Unfälle). Durch einfache Präventionsmaßnahmen wäre eine österreichweite Reduktion von bis zu 100.000 Kinderunfällen jährlich in Österreich durchaus vorstellbar”, so Othmar Thann, Direktor des KFV.

FlŸchtlingsstrom durch …sterreich

Hannes Arch unterstützt Sicherheitskampagne

“Wenn es um das Leben von Kindern geht, darf es keine Kompromisse bei der Sicherheit geben”, so Extremsportler Hannes Arch. “Viele Leute glauben, im Extremsport kommt es alleine nur darauf an immer höhere Risiken einzugehen. Dabei geht es darum, Risiken richtig einzuschätzen. Oft wird übersehen, wie hart Profis trainieren um über gewisse Grenzen hinausgehen zu können. Auch meine Flüge sind ein Zusammenspiel von solider Technik, guter Ausrüstung, langem Training und Erfahrung, womit ich in Summe, das Risiko eines Unfalles so weit wie möglich reduziere. Alle sagen, ich hätte so einen aggressiven Flugstil, dabei bin ich eigentlich ein sehr vorsichtiger Mensch. Ich wäge jedes Risiko sorgfältig ab. Im Cockpit herrscht pure Vernunft”, so Arch.

Dennoch sollten Kinder nicht in Watte gepackt werden. “Die Welt zu erkunden und Gefahren dabei selber auszuloten, ist für Kinder wichtig und essenziell. Es liegt aber an uns Erwachsenen, Kindern ein sicheres Lebensumfeld dafür zu schaffen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie mit Risiken richtig umgehen lernen können”, sagte der Extremsportler.

Hannes Arch und Helmi in Salzburg/KFV/Christian Mann
Hannes Arch und Helmi in Salzburg/KFV/Christian Mann ©Hannes Arch und Helmi in Salzburg/KFV/Christian Mann

Großteil der Unfälle passiert zuhause

Laut einer KFV-Studie sehen Eltern Gefahren meist zuerst im Straßenverkehr, das eigene Zuhause gilt als Ort der Sicherheit. Die Realität zeichnet ein anderes Bild: Nur zwei Prozent der Kinderunfälle betreffen den Straßenverkehr. 73 Prozent der Unfälle passieren zu Hause und in der Freizeit (ca. 123.000 verletzte Kinder unter 15 Jahren im Jahr 2014), mehr als 20 Prozent ereignen sich in der Schule und beim Schulsport. Die meisten Unfälle sind Stürze.

Viele dieser Unfälle passieren in einem Bereich, auf den Eltern einen direkten Einfluss haben: in der Wohnung. “Durch die Stärkung des elterlichen Risikobewusstseins sowie einfache Sicherheitsmaßnahmen, lassen sich Haushalte im Handumdrehen kindersicher gestalten und Unfälle vermeiden. Besonders tragisch sind Unfälle – wie z.B. die regelmäßig wiederkehrenden tödlichen Fensterstürze -, die durch entsprechende Maßnahmen vermeidbar wären”, appellierte Thann. So sollten zum Beispiel Fenster immer mit Sperren versehen sein. Auch die konsequente Verwendung von passenden Kindersitzen und das stetige Anschnallen der Kinder in Fahrzeugen sowie das Tragen entsprechender Schutzausrüstung beim Sport wie etwa ein Radhelm helfen, schwere Unfälle zu vermeiden.

(SALZBURG24/APA)

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