In diesem Sommer haben sechs Kommunen Asylwerbende dafür angefordert. 15 Personen haben insgesamt 256 Stunden geleistet. Die Asylwerber wurden von den Gemeinden Bregenz, Feldkirch, Lauterach, Frastanz, Satteins und Thüringen zur Bekämpfung von Problempflanzen, wie Springkraut oder Adlerfarn, angefordert.
Neophyten sind für den Naturschutz eine besondere Herausforderung. Bevorzugte Lebensräume von Neophyten sind Brachflächen, Dämme, Bahn- und Straßenböschungen, sie dringen aber auch zunehmend in geschützte Lebensräume wie zum Beispiel Streuwiesen vor. Durch flächenhafte Verbreitung gefährden sie die natürliche Artenvielfalt.
Im Lauteracher Ried haben die Asylwerbenden beispielsweise in 120 Stunden auf einer Gesamtfläche von 57.500m² das giftige Wasserkreuzkraut entfernt. Zwei Asylwerbende, denen inzwischen eine Arbeitserlaubis erteilt wurde, bekamen Empfehlungsschreiben für die Arbeitssuche ausgestellt.
Landesrat Rauch befürwortet, dass das Projekt fortgeführt wird. Für das kommende Jahr wurde vereinbart, dass der Stundensatz von drei auf vier Euro pro Stunde angehoben wird.
Was sind Neophyten oder Problempflanzen?
Invasive Neophyten bringen neben dem Verlust an Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen auch andere Probleme mit sich: Zwei bei uns invasive Arten (Kaukasischer Riesenbärenklau, Beifußblättrige Ambrosie) verursachen massive gesundheitliche Probleme beim Menschen. Staudenknöterich und Drüsiges Springkraut fördern Erosionen. Die Kanadische und die Späte Goldrute in Streuewiesen können die Streue als Einstreu in Ställen unbrauchbar machen. Dies sind nur einige Beispiele. Die meisten invasiven neophytischen Arten verursachen direkt oder indirekt finanzielle Schäden.
Neben den invasiven Neophyten gibt es auch einheimische Problemarten. Der Adlerfarn kann sich in Magerwiesen so stark ausbreiten, dass ein gezieltes Mähmanagement oder die mechanische Bekämpfung durch Ausreißen notwendig werden. Kreuzkräuter (bis auf eine Art heimisch) enthalten ein Gift, das über die Kuh in die Milch und damit in den Menschen gelangt. Kreuzkräuter werden von der Landwirtschaft seit alters her bekämpft.
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