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11. "paraflows"-Festival in Wien legt Fokus auf Thema Identität

Aus dem Theaterstück "Wald".
Aus dem Theaterstück "Wald". ©Chri Strassegger
Ausstellung, Film, Theater, Musik und ein Symposium: Am 15. September startet das 11. "paraflows"-Festival für digitale Kunst und Kulturen in Wien. Laut Leiter Günther Friesinger ist das Festival "so breit aufgestellt wie nie zuvor". Erstmals wird mit dem Bank Austria Kunstforum kooperiert und die Filmschiene ausgebaut. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt beim Thema Identität.

“Wir setzen die Tradition fort, auf den Festivals der vergangenen Jahre aufzubauen. Widmeten wir uns im Vorjahr der Migration, so stellt sich danach natürlich die Frage: Wer bin ich?”, umriss Friesinger bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Wobei es der grundsätzlichen Festivalausrichtung entsprechend keineswegs nur um Menschen gehe – schließlich könnten auch Daten, Ideen, Software oder Kunstwerke “migrieren”. Auch hier stelle sich die Frage, wie es zur Identitätskonstruktion komme und in welchem Kontext dies geschehe.

11. “paraflows”-Festival startet am 15. September

Die diesjährige Ausstellung bei “paraflows” wandert nach Stationen wie dem MAK oder dem Künstlerhaus in den Tresor des Kunstforums. Von 16. September bis 2. Oktober werden dort rund 15 internationale Positionen präsentiert, so Kuratorin Judith Fegerl. “Die Identität ist wie ein Baukasten. Ab der Pubertät beschäftigt man sich damit und es wird immer komplexer.” Die wechselnden Möglichkeiten der Gestaltung sollen Künstler wie Christoph Schwarz mit der Videoarbeit “Betriebsversammlung”, Marie-Andree Pellerin, Dorottya Kalocsai oder Axel Stockburger eruieren.

Die Konzertreihe re_composed geht im Weissen Haus über die Bühne (21. bis 24. September), das traditionelle Symposium lockt mit verschiedenen Talks ins Alte Rathaus (16. bis 18. September). Thomas Ballhausen, der für das Programm verantwortlich zeichnet, hofft, dass dabei “Diskussionsräume aufgemacht werden”, die nicht nur den aktuellen Stand widerspiegeln, sondern auch “politische Akzentuierungen” abbilden. Dabei werde etwa das Verhältnis von individueller Identität zu kollektiven Ansichten verhandelt. Die Gespräche sollen “etwas Handfestes sein. Das sind keine abgehobenen Reden über etwas, sondern da geht es ans Eingemachte, vereinfacht ausgedrückt.”

Fortgesetzt wird die im Vorjahr erstmals ausprobierte Performanceschiene. Erneut wird dabei ein Gasthaus in den äußeren Bezirken bespielt, wobei das Stück “Wald” (3. bis 5. Oktober) eine “dystopische Geschichte” nach einem fiktiven Fallout auf der Erde sei, so Friesinger. Und im Rahmen des Projekts “zusammen:wachsen – Kunst und Integration” des Bundeskanzleramtes werde man für “Enabling Voices” mit weiblichen Flüchtlingen aus dem arabischen Raum einen Hip-Hop-Song sowie ein dazugehöriges Video erarbeiten. Der Filmschwerpunkt wird im Top Kino stattfinden, wo auch der Film “Traceroute” über Nerd-Identitäten Premiere feiert. Das Gesamtbudget des Festivals liegt bei rund 100.000 Euro.

(apa/red)

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