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"1. Energieeffizienz Netzwerk Vorarlberg" spart 6 Prozent Energie ein

Netzwerkpartner wollen ihren Energieverbrauch im Rahmen des Illwerke/VKW-Projekts bis 2014 um sechs Prozent senken.
Netzwerkpartner wollen ihren Energieverbrauch im Rahmen des Illwerke/VKW-Projekts bis 2014 um sechs Prozent senken. ©BilderBox
Bregenz - Zwölf Vorarlberger Unternehmen, die sich vor einem Jahr zum "1. Energieeffizienz Netzwerk Vorarlberg" zusammenschlossen, wollen bis Ende 2014 gemeinsam sechs Prozent Energie einsparen.

In den drei Jahren wollen sie ihren Energieverbrauch um zehn Gigawattstunden reduzieren, das entspreche dem Jahresverbrauch von 2.000 durchschnittlichen Vorarlberger Haushalten, informierten Illwerke/VKW-Vorstand Christof Germann, die Netzwerkpartner sowie Wolfgang Mauch von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) München, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Bregenz. Im Anschluss unterzeichneten die Partner eine entsprechende Absichtserklärung.

Ideen-Austausch

Basierend auf Erfahrungen aus der Schweiz und Deutschland wurde das Projekt seitens der VKW im April 2012 initiiert. Hintergrund waren die Auflagen, die durch die EU-Energieeffizienzrichtlinie auf Industrie und Gewerbe zukommen sollten, sowie der weiter steigende Gesamtenergiebedarf in Vorarlberg. Die beteiligten Unternehmen trafen sich vierteljährlich zu “Energieeffizienz-Tischen”, wo etwa über Beleuchtung, Abwärmenutzung, Energiemonitoring oder Mitarbeitermotivation diskutiert wurde. Im Anschluss durchforsteten die Unternehmen gemeinsam mit Experten der VKW und wissenschaftlichen Begleitern die Betriebe auf Einsparungspotenziale – “Knochenarbeit”, wie es hieß.

Deutliche Einsparungen

Pro Betrieb wurden daraus laut Mauch zehn umsetzbare Maßnahmen abgeleitet. Daraus ergaben sich potenzielle Einsparungen von jährlich 10,7 Gigawattstunden, 1.970 Tonnen CO2 und eine finanzielle Ersparnis von rund 684.000 Euro pro Jahr. Investieren müssten die Unternehmen dafür 2,4 Mio. Euro. Errechnet wurde eine Amortisationszeit von 2,5 Jahren. Mauch zeigte sich zuversichtlich, dass das nun gemeinsam definierte Ziel, in drei Jahren durchschnittlich sechs Prozent Energie einzusparen, erreicht werden könne und verwies auf deutsche Netzwerke, die diese zumeist übererfüllten. Nun gehe es an die Umsetzung der Maßnahmen, die Begleitung der Partner in den kommenden Jahren sei für den Erfolg besonders wichtig, betonte Mauch.

Kundenorientiert

Germann erklärte, die VKW beabsichtigten, noch im Herbst ein zweites Vorarlberger Netzwerk auf die Beine zu stellen. Nach Beschluss der Energieeffizienzrichtlinie der EU und dem – inzwischen verschobenen – Bundes-Energieeffizienzgesetzes habe man “verpflichtende Maßnahmen” auf sich und die Kunden zukommen sehen, so Germann über die Beweggründe für das Engagement der VKW. Man sehe aber vor allem die Chance, “die Beziehung zu unseren Kunden zu stärken und sie umfassend zu beraten”, sagte der Vorstand.

Die Anwesenden wandten sich unisono gegen ein von oben verordnetes Energiesparen. “Direktive Maßnahmen und ein ordnungsrechtliches Korsett sind der falsche Weg, um energieeffizientes Wirtschaften zu gewährleisten. Es ist beeindruckend, was auf freiwilliger Basis möglich ist”, so Vorarlbergs Wirtschaftskammerdirektor Helmut Steurer. Eduard Fischer, Geschäftsführer der Offsetdruckerei Schwarzach, wünschte sich von Österreichs Politik andere Ansätze. Fördermittel für Energieeffizienzmaßnahmen wie in Deutschland statt Strafen wären aus seiner Sicht der richtige Weg. Gerald Fitz, Geschäftsführer des technischen Händlers Haberkorn, zeigte sich überzeugt, dass nachhaltiges Handeln in Zukunft Basis für den Geschäftserfolg sein wird.

(APA)

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