Lage offiziell außer Kontrolle
Tripolis droht demnach eine Katastrophe. Die Feuerwehr bekomme den Brand nicht in den Griff, weitere Öl- und Gastanks könnten explodieren, sagte am Montag ein Sprecher des staatlichen Ölkonzerns NOC. Es fehlt an Löschwasser. Die Behörden forderten Löschflugzeuge aus dem Ausland an und riefen Anrainer im Umkreis von drei Kilometern zur Flucht auf.
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Vor dem Hintergrund anhaltender Kämpfe zwischen verfeindeten Milizen wurde ein sechs Millionen Liter fassende Treibstofftank am Sonntagabend von einer Rakete getroffen. Am Montag geriet schließlich ein weiterer Tank in Brand.
#Tripoli is awaiting for “the Big Bang” while fire nears the airport fuel tanks @W_Saifalnasr @MohamedBosifi pic.twitter.com/sCfDCFAT3c
— Zaid Benjamin (@zaidbenjamin) 28. Juli 2014
Feuerwehr fehlt Löschwasser
@UNEP @UN #Tripoli #Libya NOW #SaveLibya #SaveTripoli pic.twitter.com/ffvNBOElde — Katarina Vidakovic (@Nina__V) 28. Juli 2014
#Libya-n Government pleads for public’s help to extinguish fire of #Tripoli‘s fuel tanker. pic.twitter.com/1Q7YXbNzIf
— Good Morning Libya (@Morning_LY) 28. Juli 2014
Libysche Milizen bekämpfen sich
Die Treibstoffbehälter befinden sich entlang der Straße zum internationalen Flughafen von Tripolis, die im Kampfgebiet rivalisierender Milizen liegt. Diese liefern sich seit zwei Wochen Gefechte um den Flughafen. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag 97 Menschen getötet und mehr als 400 verletzt. Die Gefechte dauerten am Montag an, aus dem Zentrum von Tripolis waren Explosionen zu hören.
Citizens reporting that 2nd fuel tank at reservoirs has caught on fire . :( #Tripoli #Libya pic.twitter.com/HcwqeIB5hf
— Rida (@libyanproud) 28. Juli 2014
Auch in der östlichen Metropole Benghazi herrschen Chaos und Gewalt. Bei Gefechten zwischen Regierungskräften und islamistischen Milizen wurden am Wochenende laut Armee und Rettungskräften 28 Menschen getötet. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ist Libyen nicht zur Ruhe gekommen. Rivalisierende Milizen kämpfen um die Vorherrschaft und Kontrolle über verschiedene Städte, Landesregionen oder Einnahmequellen. Dennoch ist selbst die Regierung zum Teil auf die Hilfe der Milizen angewiesen, weil es keine funktionierenden Sicherheitskräfte gibt.
Ausländer verlassen Libyen
Nachdem eine Reihe von westlichen Staaten wie Deutschland, die USA und Frankreich, ihre Staatsbürger zum Verlassen des nordafrikanischen Landes aufgefordert hatten, veröffentlichten immer mehr Regierungen ähnliche Aufrufe. Kairo appellierte an hunderttausende ägyptische Gastarbeiter in Libyen, die umkämpften Zonen Tripolis und Benghazi zu verlassen. Das libysche Gesundheitsministerium warnt vor Folgen für die medizinische Versorgung, nachdem die Regierung der Philippinen die rund 3000 philippinischen Ärzte und Krankenpfleger aufrief, aus dem Land zu flüchten.
Österreich zieht Botschafter ab
Nach Deutschland ließ am Montag auch Österreich seine Diplomaten aus der Botschaft in Tripolis evakuieren. Es gehe darum, so rasch wie möglich das Land zu verlassen. Die Botschaft werde zunächst von Tunesien aus ihre Aufgabe wahrnehmen. Aufgrund der prekären Sicherheitslage in Libyen sei der Schritt notwendig geworden.
Reisewarnung für Libyen
Eine Reisewarnung habe es bereits zuletzt gegeben. Nun gebe es auch die Aufforderung an alle Österreicher, das Land umgehend zu verlassen, betonte das Außenministerium. (APA)
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